Page 23 - Schönberg im Winter 2021
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Pastor Björn Schwabe möchte gemeinsam mit seinen neuen Kollegen
neue Räume eröffnen zwischen Kirche und Gemeinde.
desloe, interessierte ihn eine Pastorin, Kirchenmusik und Gesang sind auch habe, stellen die drei übereinstimmend
die Religion an Schwabes Berufsschu- Björn Schwabe wichtig. „Das berührt fest. Gemeinsam arbeiten sie nun an Ide-
le unterrichtete, neu für die Theologie. die Menschen und lässt sie etwas mit- en, wie sie mit neuen Formaten und Pro-
„Sie taufte mich auch“, sagt Schwabe nehmen aus den Gottesdiensten“, hat jekten den Gemeindegliedern Angebote
und glaubt an eine Fügung. Eine Weile er erfahren. „Gesang ist“, fügt er hinzu, machen können. „Wegen der Corona-
brauchte er noch. Doch nach sechs Se- „sogar eine Form des Gottesdienstes an Beschränkungen haben wir vieles noch
mestern Betriebswirtschaftslehre ging sich“. Diese Verbindung von Wort und nicht wirklich ausloten können“, räumt
er den großen Schritt: Björn Schwabe Musik in der Liturgie ist etwas, wozu sich Björn Schwabe ein.
schrieb sich an der Kieler Theologischen auch Lea Thermann sofort und gern be- Etwa „Die ½ Stunde“: An jedem ers-
Fakultät ein, machte 2014 seinen Ab- kennt. ten Mittwoch im Monat soll es ab 18.30
schluss und ging für die insgesamt fünf- Das verbindende Glied zwischen Da- Uhr in der Schönberger Kirche eine Art
jährigen Ausbildungs- und Probedienste niel Rathjens und Björn Schwabe ist we- von Andacht geben, die „etwas anders“
nach Hessen. niger die Musik als vielmehr der ähnliche daher kommen könne und musikalisch
Als er dann von der freien Stelle in Werdegang. Auch Rathjens ist über den sowie inhaltlich Impulsen aus der Ge-
Schönberg hörte, hat Björn Schwabe Umweg einer kaufmännischen Ausbil- meinde folge, sagt Daniel Rathjens: „Wir
nicht lang gezögert: „Während des Stu- dung zur Theologie gekommen. Schuld wollen neue Räume eröffnen, wo in
diums mochte ich Kiel als Stadt schon daran sei ein Berufsschullehrer gewesen, ungezwungener Atmosphäre spirituelle
sehr und die Aussicht, wieder in den der als „Alt-68er, Deutsch- und Philoso- Erfahrungen stattfinden und Nähe zwi-
Norden zu kommen, fand ich super.“ phielehrer gern und ausgreifend die Be- schen Kirche und Gemeinde entsteht.“
Die Liebe zur Ostee mussten weder deutungsgeschichte von Texten aus den „Insgesamt“, resümmiert Björn
Lea Thermann noch Daniel Rathjens 1960er-Jahren“ diskutiert habe. „Dieser Schwabe die bisherige gemeinsame Zeit,
erst lernen: Lea hat nicht weit von Feh- Lehrer hat uns das Angebot gemacht, „ist unsere Zusammenarbeit von sehr
marn das Licht der Welt erblickt und ist Sinnfragen zu stellen; das hat mir eine viel Kreativität geprägt und wir ergänzen
dort in einem Pfarrhaus groß geworden, neue Welt erschlossen“, verrät Daniel uns gegenseitig wirklich sehr, sehr gut –
Daniel indes ist ein waschechter Kieler. Rathjens. das alles verbindet sich zu einem prima
Klar, dass Lea Thermann von Kindesbei- Und heute? „Vieles an unserer Ge- gestrickten Strumpf für die Gemeinde“.
nen an vertraut ist mit Gott, dem Glau- meindearbeit hat unter der Corona-
ben und der Theologie. Und sie liebt die Krise gelitten“, sagt Björn Schwabe. Das
Musik. Als sie mit dem Abi in der Tasche gelte vor allem, aber längst nicht nur
nach Berlin ging, hospitierte sie am The- für die Kirchenmusik. Die Menschen
ater, sang in einer Jazzband und einem vermissten vieles, was sie sonst unter
Gospelchor. dem Dach der Kirche zusammengeführt
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