Page 51 - Schönberg im Winter 2019

schnell per Du.“ „Stimmt.“ Er räusperte sich. „Soll ich noch etwas
gestehen? Wenn ich mir das jetzt so überlege, fand ich das eigentlich
sehr schön.“ „Ach ja?“ „Hmhm. Es ging mir auch von Anfang an pro-
blemlos über die Lippen, wie ... wie zu bemerken war.“ „Ja“, antwor-
tete Nadja amüsiert, „das war in der Tat zu bemerken.“ „Könnten
wir dann nicht ... ich meine ...“ „Ja, das könnten wir wohl.“ „Heißt
das, dass ... dass du auch noch ein bisschen bleibst?“ Nadja nickte.
„Ich wäre sehr gern dabei, wenn du das Päckchen öffnest. Ich bin
nämlich ein schrecklich neugieriger Mensch.“ Heiko warf ihr einen
langen Blick zu. „Ich auch. Und ich weiß noch gar nichts über meine
unfreiwillige Retterin. Hättest du vielleicht noch Zeit und Lust, um
mit mir einen Weihnachtstee zu trinken?“ Die unausgesprochene
Frage stand deutlich im Raum. „Gern“, erwiderte Nadja deshalb,
„auf mich warten nur ein paar misslungene Plätzchen.“ Heikos Au-
gen leuchteten beglückt auf. „Dann werde ich jetzt elfengleich in die
Küche schweben, und du deckst bitte den Tisch, ja? Das Geschirr ist
in dem Schrank direkt hinter dir oben rechts.“ An der Tür wandte
er sich plötzlich um. „Das ist wirklich ein tolles Geschenk, das Bastian
da geschickt hat.“ „Aber du weißt doch noch gar nicht, was drin ist“,
stichelte Nadja.
„Erstens kommt es darauf gar nicht an, und zweitens“, er hum-
pelte auf sie zu, „kommt es in diesem Fall überhaupt nicht darauf
an ...“ Abwartend blieb er vor ihr stehen. „Da könntest du recht ha-
ben“, erwiderte Nadja und stellte die Teetassen ab, um beide Hände
frei zu haben.

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