Page 47 - Schönberg im Winter 2019
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digung gereizt in ihrem Rücken. Empört fuhr Nadja herum. Die Frau,
die ihr den Einkaufswagen in die Hacken geschoben hatte, kannte Ihr HANDYLADEN
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sie nicht einmal vom Sehen, was bei einem Ort von der Größe der Ihr HANDYLADEN
„Probsteier Hauptstadt“ eher ungewöhnlich war. Die Unbekann-
te zeigte nicht die Spur eines schlechten Gewissens. Im Gegenteil.
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„Nun schließen Sie schon auf!“, fuhr sie ihr Opfer an. „Oder wollen ❏ Handy-Verträge (verschiedene Anbieter)
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Sie vielleicht hier im Laden Weihnachten feiern?“ Dann könntest du ❏ Handy-Verträge (verschiedene Anbieter)
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problemlos den Tannenbaum spielen, Mädchen, dachte Nadja und ❏ Handy-Reparaturen ❏ Handys und Zubehör
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musterte die gereizte Altersgenossin eher belustigt. Bis auf ein paar ❏ Handys und Zubehör Egal was für ein Problem Sie
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fehlende Lamettastreifen schleppst du dafür genug Schmuck mit Egal was für ein Problem Sie mit Ihrem Smartphone
mit Ihrem Smartphone haben,
dir herum. „Atenolol“, erwiderte sie freundlich. „Gibt’s gleich in der mit Ihrem Smartphone haben, WIR LÖSEN ES!
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Apotheke nebenan.“ „Wie bitte?“ Die viel zu auffällig geschminkten WIR LÖSEN ES! Ostseestraße 5 - 9 (neben Oxyd)
Lippen verzogen sich in völliger Verständnislosigkeit. „Ein Betablo- Ostseestraße 5 - 9 (neben Oxyd) 24217 Schönberg · t 04344-3898667
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cker, der zuverlässig gegen Bluthochdruck hilft“, gab Nadja hilfsbereit 24217 Schönberg · t 04344-3898667
ihr Fachwissen weiter. „Allerdings müssen Sie vorher Ihren Arzt zu-
rate ziehen. Das Medikament ist rezeptpflichtig.“ Eine andere junge
Frau in der Nachbarschlange brach in ein unterdrücktes Kichern aus.
Nadjas Kontrahentin funkelte die Zuhörerin wütend an, bevor sie
ihre Aufmerksamkeit wieder auf Nadja richtete. „Unverschämtheit!“,
zischte sie. „Ich kann mich nicht erinnern, Sie um Rat gefragt zu ha-
ben.“ „Gegen nachlassende Gedächtnisleistungen gibt es auch eine
ganze Reihe von Mitteln“, tröstete Nadja sie und wandte sich ab,
um die nun tatsächlich entstandene Lücke zu ihrem Vordermann zu
schließen. Mit Befriedigung nahm sie das empörte Schnaufen hinter
sich zur Kenntnis.
Misstrauisch betrachtete Nadja ihre Plätzchen. Von dem goldgel-
ben Farbton, wie sie ihn aus den vergangenen Jahren in Erinnerung
hatte, konnte wirklich nicht die Rede sein. Das Gebäck war eher
dunkelbraun, um es noch wohlwollend auszudrücken, und außer-
dem steinhart. Und das zarte Butteraroma, das bei ihr sonst un-
weigerlich Kindheitserinnerungen wachrief, ließ sich diesmal nur
ansatzweise erahnen. Sie seufzte enttäuscht. Konnte sie von diesen
missglückten Fladen morgen überhaupt welche in die Klinik mit-
nehmen, wie sie es vorgehabt hatte? Ehe sie zu einer Entscheidung
gelangt war, summte es in der Gegensprechanlage. Sie eilte auf den
Flur hinaus. „Ja bitte?“ „Ein Päckchen.“ Von der Stimme her handel-
te es sich nicht um ihren Stammpostboten, sondern entweder um
eine Aushilfe oder jemanden von einem privaten Paketdienst. Nadja
lächelte. Hatte ihre Mutter es also doch nicht lassen können. Und
vielleicht war damit auch das Problem der misslungenen Kekse er-
ledigt ...! „Oh, Moment. Die Schließanlage ist kaputt. Ich muss rasch
runterkommen.“ „Ich bin ziemlich in Eile. Ich stell es hier vor der Tür
ab, ja?“ Das klang bereits reichlich gestresst, dabei aber immer noch
ausgesprochen freundlich. „Natürlich. Ich hol‘ es mir gleich hoch. Se-
hen Sie zu, dass Sie mit Ihrer Runde fertig werden.“ „Danke. Frohes
Fest.“ „Ihnen auch.“
Gut gelaunt stieg Nadja die Treppe hinab. Wie unterschiedlich
die Menschen doch auf die Hektik dieser Tage reagierten. Wenn sie
an die aufgetakelte Tante von heute Vormittag dachte ... Sie musste
plötzlich über sich selbst grinsen. Da belegte sie eine andere Mitt-
zwanzigerin in Gedanken mit einem Begriff, als sei sie selbst noch
ein pubertierender Teenie. Egal, der Zusteller war jedenfalls ... „– ein
Penner“, murmelte sie einen Moment später und starrte auf das
Päckchen, das er neben der Haustür für sie deponiert hatte. „Herrn
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