"Die Renaissance der kleinen Orte"

(PH 04.10.2007) Bullermann – der Name war Programm. Deutschlands meistbeschäftigter Verkaufs- und Motivationstrainer Joachim Bullermann war auf Einladung des Schönberger Gewerbevereins und der Fördesparkasse in Schönberg zu Gast und zog im Ostseehotel Holm alle Register der Verkaufsförderung. Der 64Jährige hielt ein flammendes Plädoyer für den Fachhandel und die "Renaissance der kleinen Orte". Nichts von dem, was er den rund 350 Zuhörern in wahrer Ekstase entgegenschleuderte, war neu. Aber all die kleinen Dinge müssen immer mal wieder ins Bewusstsein gerückt werden. Und genau das war die Wirkung des glühenden Vortrages von Joachim Bullermann.


Götz Bormann (links), Vorstandschef der FördeSparkasse, und Knurt Lindau, Gewerbevereinschef, hielten die Eröffnungsreden. Fotos: PH Lütten

 

Der exzellente Rhetoriker bezeichnet sich selbst als Missionar für den Einzelhandel und legte erbarmungslos den Finger auf so manche Wunde. Er schonte keine Branche, sparte weder Banken noch Gaststätten oder die Kommunen aus. Nach dem Motto "Übertreibung verdeutlicht" fand er seine Beispiele im Alltag, zitierte aus der Praxis für die Praxis. Dabei fehlte es dem zweistündigen und an Dynamik kaum zu überbietenden Vortrag nicht an Humor. "Wer muss an der Kasse sitzen? Mutter Theresas Außenposten, nicht Drakulas Schwester", gab Bullermann die Antwort gleich selbst, als er von der Wirkung des ersten und letzten Eindrucks sprach. "Rufen Sie selbst einmal in Ihrer Anstalt an! Sie werden staunen, was sie dann erleben!" Gezielt hielt er Chefs und "chefähnlichen Wesen" den Spiegel vor. "Investieren Sie in die Menschen und nicht in Marmor", appellierte er. "Menschen sind Unikate!"


Wohl jeder im Saal erkannte sie wieder, die vielen Kleinigkeiten, die allein schon "Marketing" ausmachen: Ein Lächeln, ein natürliches Auftreten, ein freundlicher Gruß. Auf seinem Parforceritt über das weite Feld der Verkaufsförderung warb er immer wieder für das "positive Kontrastprogramm" eines jeden Unternehmens, eines jeden Ortes.


Auch in Schönberg hatte sich Bullermann umgeschaut, monierte einen "exzessiven Schilderwald", "langweilige Schaufenster" oder "langes Suchen nach öffentlichen Toiletten".

"Er hat sehr viele Themen angesprochen. Es war super-kurzweilig", lobte Gabriele Hecht vom Landhaus Schellhorn. "Alles, was er gesagt hat, ist gut umsetzbar", urteilte sie.

"Das hat sich wirklich gelohnt, der Mann rüttelt auf", fand auch Klaus-Dieter Dehn aus Lütjenburg. Unternehmerin Monika Richter aus Kiel zeigte sich "angenehm überrascht". "Er trifft mit ganz simplen Dingen genau den Kern", sagte sie. Ulf Kopplin aus Schönberg lobte die Initiative des Gewerbevereins, die "auch bei den Mitarbeitern gut ankam".


Ein positives Fazit des Abends zog Knut Lindau vom Gewerbeverein: "Wir machen vieles schon richtig, in manchem ist man betriebsblind und vieles ist noch zu verbessern."

Tenor: Der Mann rüttelt auf, trifft den Nagel genau auf den Kopf.


Mehr zu Joachim Bullermann und seinem 22 Jahre währenden Kreuzzug für den Mittelstand auch im Internet unter www.bullermann.com