Page 7 - Schönberg im Sommer 2020
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Probstei Museum                                     „Frauenleben im Mittelalter – von


                                                              Wehmüttern, Brauhexen und Hökerinnen“
                                                              Die Ausstellung (Foto unten) betrachtet die unterschiedlichen Rol-
                                                              len der Frauen im Mittelalter: als Nonnen oder Mystikerinnen, als
                                                              Prostituierte oder Heilerinnen, als Bäuerinnen, Handwerkerinnen
                                                              und Händlerinnen.
                                                              Die meisten Frauen lebten im Mittelalter auf dem Land und
                                                              arbeiteten unvorstellbar hart. Neben der anstrengenden Feld-
                                                              arbeit stellten sie Nahrung und Kleidung für die Familie her. Die
                                                              einzige Möglichkeit, dem zermürbenden Kreislauf von Geburten
                                                              und harter Arbeit zu entgehen, war der Gang ins Kloster – doch
                                                              dieser blieb nur den wohlhabenden Frauen vorbehalten. Erst die
                                                              aufblühenden Städte des späten Mittelalters eröffneten Frauen
                                                              neue Möglichkeiten in Handel und Gewerbe.

                                                              Neben Texttafeln und Abbildungen werden viele Tätigkeiten an
                                                              zahlreichen Objekten veranschaulicht, vom Korbflechten bis zum
                                                              Federnschleißen, vom Kräutersammeln bis zum Bierbrauen, vom
                                                              Spinnen bis zum Weben. Die von Kulturwissenschaftlerin Dr.
          Probstei Museum Schönberg, Ostseestr. 8, 24217 Schönberg. Weitere
          Infos unter www.probstei-museum.de, info@probstei-museum.de oder   Alice Selinger erarbeitete Wanderausstellung zeigt Themen mit
          unter der Telefonnummer 04344-3174.                 allgemeinen Aspekten, die auch Bezüge in die ländlich geprägte
                                                              Probstei als ehemaligen Klosterverwaltungsbezirk zulassen.
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          Aktuelle Ausstellungen


          und Veranstaltungen 2020


          Die ständige Ausstellung Ländlicher Kulturraum Probstei in
          den historischen Gebäuden des Museums und das großzügige
          Gelände mit Bauerngarten und Grünanlagen erlauben ein
          entspanntes Besuchen auch unter den Sicherheitsauflagen mit
          eingeschränkter Personenzahl, Abstandsregeln und Hygiene-
          vorschriften. Das Personal vom Besucherservice ist bestens
          vorbereitet und freut sich auf eine gute Sommer-Saison. Aktu-
          elle Angebote und Programm-Änderungen, die sich nach der
          allgemeinen Lage richten, werden laufend aktualisiert und sind
          unter www.probstei-museum.de einzusehen.
          Fritz During (1910-1993) – Künstler der
          Region – Ausstellung in drei Museen

          Die Werke des Bildhauers Fritz During sind aus unserer Region
          nicht wegzudenken. Sie stehen auf Schulhöfen, in öffentlichen
          Gebäuden und eine Vielzahl befindet sich im privaten Besitz. Der
          1910 bei Berlin geborene Künstler arbeitete ab 1936 bei der
          „Kieler Kunstkeramik“, nach dem Krieg zog er als freischaffender
          Künstler in die Nähe von Plön.
          Während im Plöner Kreismuseum seine Kunst bis Ende der
          1950er Jahre gezeigt wird, liegt im Probstei Museum Schönberg
          der Schwerpunkt auf den Kunst-am-Bau-Aufträgen in den 1960er
          Jahren. Hier sind u.a. seine Arbeiten im Schulbereich von Bedeu-
          tung. Auch seine Kleinplastiken und Reliefs für den privaten Ge-
          brauch werden präsentiert und die von ihm genutzten Verfahren
          des Bronzegusses anschaulich vermittelt.
          Im Künstlermuseum Heikendorf-Kieler Förde geht es weiter mit
          den 1970er Jahren, in denen der Bildhauer zunehmend kleinere,
          oft humorvolle Werke modelliert.
          Der Großteil der gezeigten Werke stammt aus dem Bestand der
          Fritz-During-Stiftung im Kreis Plön. Ergänzt wird die Gesamtschau
          in den drei Museen durch Werke aus dem Privatbesitz und durch
          Werke zeitgleich arbeitender Künstler aus der Region.
                                 Ausstellungsdauer bis 29.11.2020          Text: Renate Sommerfeld, Foto: Archiv Alice Selinger


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